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Aktuelle Trends im Landverkehr – Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden

Wir alle gehen davon aus, dass sich die außerordentliche Situation früher oder später beruhigen wird und dass das Geschäft und die damit verbundenen Transporte wieder ihren vorherigen Rhythmus finden. Was den Landverkehr im 21. Jahrhundert allgemein beeinflusst, welche Trends in dieser Branche bestehen und wie sie von der aktuellen Situation beeinflusst werden, darüber haben wir uns mit Ing. Petr Kozel unterhalten.


Welche technologischen Trends erwarten Sie in naher Zukunft im Warentransport? Welche Technologien werden Ihrer Meinung nach in fernerer Zukunft eingesetzt?

Der Landverkehr ist nach wie vor die am weitesten verbreitete Art von Warentransport in Europa. Die steigende Nachfrage und die steigenden Anforderungen an die hohe Qualität des Einkaufens drängen seit vielen Jahren auf eine reibungslose und zeitnahe Versorgung. Es gibt viele Trends, über die gesprochen wird, und die meisten beziehen sich auf den Umweltschutz und die zusammenbrechende Verkehrssituation in den Innenstädten. Die Kritik an der Versorgung mit Dieselfahrzeugen wird ebenso wie die enormen Investitionen in Elektroautos zu einem politischen Instrument.

Obwohl es sich um ein viel medialisiertes Thema handelt, steckt die Entwicklung von Technologien für alternative Antriebe im Bereich des Ferngüterverkehrs, ob es sich nun um Elektromotoren, den Einsatz von Wasserstoff oder Brennstoffzellen handelt, noch in den Kinderschuhen und der Masseneinsatz von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben ist noch nicht absehbar.

Wirklich erreichbare Ziele für den Umweltschutz und die Lösung kollabierender Metropolen liegen daher in der Optimierung des konventionellen Verkehrs. Obwohl der Transport seitens der Transportunternehmen und ihrer Kunden seit vielen Jahren optimiert wird, besteht hier immer noch ein großes Potenzial. Ich gehe davon aus, dass ein großer Druck auf eine noch stärkere Konsolidierung der Güter und die Nutzung der vollen Fahrzeugkapazität sowie auf Lösungen im Bereich der pünktlichen Ankunft zum Belade- und Entladeort ausgeübt wird. Ich glaube, dass Unternehmen verstärkt auf Wechselbrücken und Mega-Auflieger zurückgreifen werden, oder wenn die Gesetzgebung auf europäischer Ebene geändert wird, wird es möglich sein, Gigaliner auch für den grenzüberschreitenden Verkehr einzusetzen. In naher Zukunft wird die GPS-Überwachung von Transporteinheiten sicherlich von großen Logistikunternehmen sowie Transportgesellschaften weiter ausgebaut.

Mittelfristig könnte Platoonig eingesetzt werden, wenn Technologie und Gesetzgebung einen vernünftigen Schnittpunkt finden.

Was halten Sie vom Druck im Transport beim Wechsel von der Straße auf die Schiene? Von welcher Seite ist dieser Druck am größten (Europäische Union, Öffentlichkeit, grüne Aktivisten usw.)?

Es gibt praktisch kein Glied in der gesamten Lieferkette, das eine höhere Nutzung der Eisenbahn zumindest theoretisch nicht unterstützen würde. In der Praxis gibt es die Nutzung der Schiene für den Warentransport jedoch immer weniger, und von vernünftigen Kunden wird eine solche Alternative nicht mal gefordert. Der Trend zur höheren Liefergeschwindigkeit widerspricht einfach der Verwendung der Schiene als Alternative zum LKW-Transport. Eine absolute Notwendigkeit für eine massivere Nutzung der Eisenbahn ist der Bau eines ausreichend dichten Netzes von Umschlagplätzen und Hochgeschwindigkeitsstrecken. All dies ist äußerst investitionsintensiv, und da dies innerhalb Europas keine isolierten Lösungen sein können, geht es häufig über die Kompetenzen eines Staates hinaus. Deshalb muss der Druck seitens der Europäischen Union ausgeübt werden. Ohne  Ausbau  des Schienennetzes mit einem  anschließenden Güterumschlag mit Technologien zur Beladung von Sattelaufliegern oder Wechselbrücken, die zu der letzten Meile auf der Straße fahren können, wird die Nutzung der Eisenbahn auch in Zukunft nicht groß sein. Da dieser Bereich der Logistik eine kontinuierliche und langfristige Zusammenarbeit zwischen dem Staat und den Transport- oder Logistikunternehmen erfordert, ist klar, dass bei der Geschwindigkeit des Wechsels von Verkehrsministern in der Tschechischen Republik keine größeren Fortschritte erzielt wurden. Ich nehme also keinen Druck auf höhere Nutzung der Eisenbahn wahr.

Welche Auswirkungen wird die Corona-Virus-Krise Ihrer Meinung nach auf den Transportmarkt haben?

So wie COVID-19 in Europa nicht in kurzer Zeit beendet sein wird, werden einige Einschränkungen nicht schnell aufgehoben. Den stärksten Effekt wird von mittelfristiger Sicht aus der Rückgang der Verbrauchernachfrage bei Endkunden haben. Trotz aller bisher ergriffenen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung und trotz Milliardeninvestition in die Verkaufsförderung kommt es meines Erachtens zum weiteren Verfall der Verkäufe, insbesondere aus zwei Gründen. Der erste ist die Selbstreflexion vieler Verbraucher, dass sie für genau diese Zwecke eine finanzielle Reserve benötigen (hier kann bei geringerer Nachfrage auch ein gewisser Druck auf Deflation entstehen), und der zweite ist die Einschränkung des freien Verkehrs innerhalb der Europäischen Union.

Sicherlich wird es Unternehmen mit einem sehr signifikanten Wachstum geben, wie zum Beispiel Spediteure, die Logistik für E-Shops anbieten, aber die Branche insgesamt wird sicherlich zurückgehen. Ich würde es wagen, den diesjährigen Rückgang im Bereich des Landverkehrs zwischen 5 und 10% zu schätzen. Die Folgen dieses Rückgangs können immens sein, da ein großer Teil der Transportunternehmen in der Tschechischen Republik keine finanziellen Reserven hat und einige Transportunternehmen werden sich statt Qualitätssteigerung auf Senkung der Preise orientieren.

Auf lange Sicht sehe ich ein erhebliches Risiko. Die aktuelle „Verteilung“ des Geldes muss von jemandem bezahlt werden. Selbst in der Zeit eines erheblichen Wachstums war unser Staatshaushalt defizitär, aber es gab zumindest keinen Druck auf die Steuererhöhung. In Zukunft können viele Regierungen nach der Steuererhöhung als einfachem Weg zum Ausgleich des Staatshaushalts greifen und dabei sind die Transportunternehmen ein leichtes Ziel. Maut, Kfz-Steuer, Diesel-Verbrauchsteuer oder Mehrwertsteuer – das ist für den Staat ein „schnelles“ Geld. Die Transportunternehmen übertragen diesen Anstieg nur schwierig in ihre Preise, es schneidet ihre bereits niedrigen Margen ab und verschlechtert den Cashflow. Sollte der Staat in der Tschechischen Republik so etwas tun, wird er sofort der bereits oft begünstigten Konkurrenz der Spediteure aus östlichen Ländern in die Hände spielen. Letztendlich könnte der Transportmarkt vollständig von ausländischen Unternehmen abhängig sein, und jeder Schock (zum Beispiel in Form einer Krise) könnte den Transportmarkt in der Tschechischen Republik vollständig lahm legen.

Ist es möglich, sich in Ihrem Business im Voraus auf solche plötzlichen Ereignisse wie Pandemien, Naturkatastrophen, bürgerliche Unruhen usw. vorzubereiten?

Wichtig ist, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer bestimmten plötzlichen Situation ist und wie hoch die Kosten für die Vorbereitung darauf sind – diese sollten die Unternehmensergebnisse nicht zu stark beeinträchtigen. Daher sollte jedes Unternehmen bei seiner Entscheidungsfindung  Kaufmannsverstand verwenden und einfache Prinzipien der Nachhaltigkeit festlegen. Zu diesen Grundsätzen müssen Rücksichtnahme auf die Umwelt, eine langfristige Beziehung zu Kunden sowie zu eigenen Mitarbeitern und vor allem ein verantwortungsbewusstes Finanzmanagement – d.h. eine finanzielle Reserve für eine Umsatzsenkung von 3 bis 6 Monaten gehören. So wie Computerviren sehr gefährlich sind und sein werden, man kann sich auf sie kaum vorbereiten und wir werden immer in Zeitverzögerung mit Antivirenprogrammen sein, werden Pandemien oder Naturkatastrophen einzigartig sein und man wird sich also auf sie im Voraus kaum vernünftig vorbereiten können. Aber starke und selbstbewusste Unternehmen, die flexibel reagieren können, werden sie leichter überstehen.