Die tschechische Transportgesellschaft VCHD Cargo besitzt eine Flotte mit mehr als 150 Zugmaschinen. Da die Gesellschaft Exporttransporte ausführt, ist jedes Fahrzeug im Schnitt mit fünf und mehr Mauteinheiten versehen. In den Mauteinheiten hat so die Gesellschaft über zwei Millionen Kronen gebunden. Jetzt kommt es zur Einführung von neuen und teureren Mauteinheiten auch in Tschechien.
In die Sammlung der LKW-Fahrer kam gerade eine neue „Box“ dazu, wie man die im LKW-Jargon nennt, für die Durchfahrt durch die Tschechische Republik. Die Ausschreibung des Verkehrsministeriums gewann das Konsortium der Firmen CzechToll und SkyToll, das die österreichische Kapsch Group ablöst. Die reversive Kaution pro Einheit erhöhte sich auf 2.468 CZK von bisherigen 1.550 CZK. Es ändert sich auch die Technologie, die Mikrowellen werden durch ein Satellitsystem ersetzt – auf Autobahnen bereits ab 1. 12.2019, auf Straßen der 1. Klasse ab Januar 2020.
Ing. Pavel Sirotek, Direktor von VCHD Cargo, führt dazu an: „Angesichts der Größe unserer Gesellschaft fallen wir in die Post-Paid Kategorie. Im System haben wir uns rechtzeitig registriert und die Mauteinheiten für alle unsere Zugfahrzeuge eingeholt. Für paradox halten wir die Tatsache, dass es in der Slowakei den gleichen Mautbetreiber gibt, und trotzdem sind die Mautsysteme inkompatibel.“
Für eine kleinere Transportfirma kann es eine ziemlich große Finanzbelastung darstellen. „Die Kaution oder andere Gebühren beziehen sich nämlich auf jede Mauteinheit in jedem Fahrzeug,“ erklärt Pavel Sirotek. „Beispielsweise in der Slowakei beträgt die Kaution pro Mauteinheit 50 Euro, in Polen 28 Euro, in Belgien sogar 135 Euro. Das für Österreich und Deutschland gemeinsame System stellt 3.300 CZK für die Lkw-Montage der Einheit in Rechnung, und sogar 600 CZK für die Demontage, und zwar irreversibel,“ zählt Pavel Sirotek auf und fügt hinzu „die einheitliche europäische Maut ist allerdings leider bisher nicht absehbar“.
Das Durchschnittsalter der gesamten Technik von VCHD Cargo beträgt 2,9 Jahre und 98 Prozent der Zugtechnik erfüllt die Emissionsnorm EURO 6. Sämtliche Technik ist auch für den Transport von Gefahrengut nach der ADR-Vereinbarung vorgesehen. Die Linien VCHD Cargo befahren regelmäßig mehr als 70 Destinationen in ganz Europa, und die Informationen über die aktuelle Lage der Ladung sind dank von GPS immer verfügbar.